In Designer Hotels und in der gehobenen
Gastronomie wird das Essen oft aufwändig auf den Tellern präsentiert.
Neben dem Preis eine wichtige Strategie die Kunden dazu zu bringen,
während des Essens über das aufgetischte Essen zu reden - eine
Methode der Ästhetisierung.

Bild zu einem Rezept in einer russischen Frauenzeitschrift
Auch hier sind die einzelnen Elemente auf einem rechtwinkligen Teller
angerichtet. Die Anordnung folgt jedoch dem Muster des runden Tellers
und vor allem der kulturellen Hierarchie: Fleisch zentral - Gemüse und
Sättigungsbeilage peripher.
Dies entspricht einer üblichen Anordnung von Essen auf Tellern. Von diesem Modell hebt sich das Designmodell links ab.
Ideen für Aufgaben im Bildunterricht:
- Ein Standardgericht wie das aus der russischen
Frauenzeitschrift designen, dass es auf die Tische von Designer und
Life-Style-Restaurants passt.
Überlegen, wie das Gericht dann eventuell heißen müsste.
- Bilder von Gerichten in Kochbüchern und im Internet ordnen zwischen "Design" und Alltag.
- Angerichtete Teller mit Hilfe der Zeichentheorie von
Rudi Keller analysieren. Symptone, Ikone, Symbole.
-
Gerade-noch-Methode auf die Gestaltung von Tellern anwenden.
Bilderessen
Kinderteller

Nachtisch in einem so genannten Designerhotel in Tirol Winter 2011

Vorspeise
Bei der Vor- und Nachspeise werden die verschiedenen Komponenten sehr
ungewöhnlich angeordnet. Bei mir stellen sich Assoziationen wie
Ikebana, abstrakt und Design ein. Die rechtwinkligen (!) Teller sind
mit Soßen "bemalt", die drei Elemente in einer Linie aufgereiht und
jeweils mit einem Stab mehr oder weniger verbunden.
Die Anordnung und die kunstvolle und ungewöhnliche Formung der
einzelnen Elemente zwingt die Esser förmlich dazu, über das Essen, das
Arrangement und über den Geschmack des Essen zu reden. Das Gespräch
"fügt" erweitert die Wahrnehmung durch Benennen, Gestikulieren und
Zeigen. Die Komplexität der Wahrnehmung wird dadurch gesteigert.
Das Essen wird zu einem Erlebnis.